Vom Funktionieren zum Fühlen – mein Weg mit meinem Hund

Als mein Hund bei mir einzog, begann eine Reise, von der ich damals noch keine Ahnung hatte, wie sehr sie mich verändern würde.
Anfangs war alles neu, aufregend, manchmal auch überfordernd. Ich habe viele Methoden kennengelernt, viele Ideen ausprobiert. Irgendwie funktionierte immer irgendetwas – kleine Erfolge stellten sich ein. Aber sie kamen oft mit großem Aufwand, mit viel Nachdenken, Planen und Korrigieren.

Und plötzlich hatte ich einen Hund, der sich mit Tricks und Mustern durch den Alltag mogelte. Auf den ersten Blick lief vieles gut, aber in mir drin fühlte es sich nicht stimmig an. Irgendwann habe ich mich gefragt:
Was möchte ich wirklich?
Nicht nur für den Moment, nicht nur, dass etwas „besser“ wird. Sondern auf lange Sicht, für unser gemeinsames Leben.

Mir wurde klar: Ich wollte keine dressierte Maschine an meiner Seite. Keine Trickkiste auf vier Pfoten.
Ich wünschte mir eine Beziehung.
Leichtigkeit. Ehrlichkeit. Verbindung.
Ein Miteinander, in dem wir uns wirklich begegnen – ohne ständiges „Sitz“, „Platz“, „Hier“, sondern mit echtem Zuhören, echtem Vertrauen.

Es wäre einfach gewesen zu sagen: Der Hund ist schuld. Oder die Trainer, die Ratgeber, die Unterstützung von außen.
Aber die Wahrheit war:
Ich musste mich verändern.
Ich musste lernen, anders hinzusehen. Nicht nur auf das, was mein Hund tut – sondern auf das, was zwischen uns passiert. Ich musste erkennen, dass Beziehung nicht entsteht, wenn ich nur Techniken anwende, sondern wenn ich bereit bin, mich selbst in Frage zu stellen und neu zu wachsen.

Heute weiß ich: Alles, was „irgendwie“ geklappt hat, war wichtig. Aber erst die Momente, in denen ich losgelassen und hingehört habe, haben uns wirklich näher gebracht.
Unser Weg ist nicht perfekt. Aber er ist echt. Und genau das macht ihn schön.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert